Paris – Die europäischen Börsen haben sich am Dienstag etwas von den deutlichen Verlusten zu Wochenbeginn erholt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,71 Prozent auf 3956,34 Zähler zu. Er war am Vortag auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten abgesackt. Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets sprach von «zaghaften Käufen nach dem scharfen Ausverkauf gestern».
Börsianer zeigten sich gleichwohl vorsichtig: Es mehrten sich die Zweifel an einer nachhaltigen Konjunkturerholung in den USA und Europa, sagte Andreas Lipkow von Comdirect. Auch die Börsenumsätze überzeugten derzeit nicht und deuteten auf eine «omnipräsente Skepsis» der Marktteilnehmer hin. Institutionelle Investoren mieden weiterhin Risiken.
Auch an den Länderbörsen setzte sich eine Erholung durch. Der französische Cac 40 kletterte um 0,81 Prozent auf 6346,85 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,54 Prozent auf 6881,13 Zähler nach oben.
Für Akzente sorgten die Quartalszahlen von Schwergewichten. So stützten die Ergebnisse der schweizerischen Grossbank UBS den europäischen Bankensektor. Goldman Sachs lobte die starke Bilanz. UBS habe die Erwartungen um fast ein Drittel übertroffen, schrieb Analyst Jernej Omahen. Aktien von UBS kletterten um fast sechs Prozent. In ihren Fahrwasser gewannen Credit Suisse knapp drei Prozent.
Überzeugen konnten auch die Zahlen von Alstom . Das Volumen der Bestellungen des Herstellers von Schienenfahrzeugen verdoppelte sich in den drei Monaten bis Ende Juni vor allem dank einiger Grossaufträge auf etwas mehr als 6,4 Milliarden Euro. Damit übertraf der französische Konzern die Erwartungen der Analysten. Die Aktie gewann 2,5 Prozent.
Weniger gut kamen die Zahlen des schwedischen Nutzfahrzeugherstellers Volvo an. Nach dem Corona-Einbruch im Vorjahreszeitraum stiegen die Bestellungen deutlich. Allerdings verhinderte der Mangel an Computerchips, der die Branche seit Monaten im Griff hat, ein noch besseres Abschneiden, auch da die Produktion teilweise ausfiel. Volvo-Aktien büssten zweieinhalb Prozent ein.
Die Bergwerksgesellschaft BHP Group will sich Kreisen zufolge möglicherweise vom Öl- und Gasgeschäft trennen. Die Aussicht auf einen Verkaufserlös von rund 15 Milliarden US-Dollar (12,7 Milliarden Euro) wurde an der Londoner Börse begrüsst, die Papiere gewannen knapp zwei Prozent. (awp/mc/pg)