Europa-Schluss: Starke US-Wirtschaftsdaten befeuern die Rally

Boerse

Paris – Dank starker Konjunkturdaten aus den USA haben Europas Börsen nach dem langen Osterwochenende ihre Klettertour fortgesetzt. So stieg der EuroStoxx50 am Dienstag auf den höchsten Stand seit mehr als 13 Jahren und verpasste die runde Marke von 4000 Punkten nur knapp. Mit plus 0,62 Prozent auf 3970,42 Punkte ging der Leitindex der Eurozone ins Ziel.

Die am Karfreitag veröffentlichten Zahlen zur Beschäftigung in den USA im März hatten die Erwartungen bei weitem übertroffen. Daraufhin hatten die Kurse an der Wall Street am Ostermontag Rekordstände erreicht. Auch die Stimmung der Dienstleister in den USA hatte sich im März stärker als erwartet aufgehellt. An den meisten europäischen Börsen fand dagegen am Montag kein Handel statt.

«Mit den starken US-Daten, der Aussicht auf staatliche Wachstumsprogramme und Lockerungen in der Pandemie in den USA bleibt der Appetit der Anleger auf Aktien gross», schrieb Analyst Pierre Veyret vom Handelshaus Activtrades. Die europäischen Märkte holten nun die Kursgewinne an der Wall Street nach.

Frankreichs Leitindex Cac 40 fehlten am Dienstag nur wenige Zähler bis zum höchsten Stand seit 2000. Er legte um 0,47 Prozent auf 6131,34 Punkte zu. Der britische FTSE 100 gewann 1,28 Prozent auf 6823,55 Zähler.

Die Hoffnungen auf Wirtschaftswachstum spiegelten sich im Blick der Investoren auf die Favoriten wider. Am stärksten legte mit 1,84 Prozent der als besonders konjunkturzyklisch geltende Rohstoffsektor zu. Schwächster unter den 19 Sektoren war die Telekombranche mit einem Minus von 1,00 Prozent. Hier wirkten allerdings die Dividendenabschläge von Deutsche Telekom und Swisscom belastend.

In Zürich drehten die jüngst stark gefallenen Papiere von Credit Suisse nach zwischenzeitlichen Kursgewinnen im späteren Handel wieder ins Minus. Sie schlossen 0,39 Prozent schwächer. Analysten lobten ein starkes Ergebnis der Grossbank im ersten Quartal, wenn die milliardenschwere Belastung durch den Ausfall eines Hedgefonds ausgeklammert werde. Diese Probleme hatten den Kurs zuletzt einbrechen lassen. JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein blieb jedoch skeptisch und stufte die Titel von «Overweight» auf «Neutral» ab.

Die Fortschritte von BP bei der Senkung der Schulden honorierten die Anleger mit einem Kursgewinn von rund dreieinhalb Prozent. Analysten lobten, dass der Ölkonzern sein Schuldenziel wohl bereits im ersten Geschäftsquartal erreich. Damit könne BP sein Aktienrückkaufprogramm bereits im zweiten Quartal 2021 beginnen, schrieb Michele della Vigna von Goldman Sachs.

Auf ein Rekordhoch von gut 580 Euro stiegen die Papiere von LVMH im Verlauf, nachdem das US-Investmenthaus Jefferies das Kursziel für den Luxusgüterkonzern auf 660 Euro erhöht hatte. Zum Handelsschluss betrug das Kursplus noch 0,89 Prozent auf 576,80 Euro. (awp/mc/pg)

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