Europa-Schluss: Trumps Corona-Infektion schockt nur kurz

Boerse

Paris / London – Die Corona-Infektion von US-Präsident Donald Trump hat Europas Aktienmärkte am Freitag nicht nachhaltig belastet. Die wichtigsten Indizes grenzten anfängliche Verluste deutlich ein oder drehten sogar ins Plus.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss lediglich 0,10 Prozent tiefer bei 3190,93 Punkten, nachdem er im frühen Handel noch um fast 1,5 Prozent abgesackt war. Auf Wochensicht ergibt sich ein Plus von 1,72 Prozent.

Der französische Cac 40 schaffte am Freitag den Sprung in die Gewinnzone und ging 0,02 Prozent höher bei 4824,88 Punkten aus dem Handel. Der britische FTSE 100 rückte um 0,39 Prozent auf 5902,12 Zähler vor.

Mit Blick auf die Corona-Infektion von Donald Trump hatte ein Marktbeobachter zunächst von einem «grossen Schock» gesprochen, der naturgemäss die Risikobereitschaft der Anleger schmälere – schon in gut einem Monat findet die amerikanische Präsidentschaftswahl statt. Wegen seiner Quarantäne verpasse Trump nun Wahlkampfveranstaltungen in drei wichtigen umkämpften US-Bundesstaaten, wobei vor allem Florida wichtig sei, ergänzte Marktstratege Stephen Innes vom Handelshaus Axitrader. Im Nachmittagshandel aber beruhigte sich die Lage wieder.

Aus Branchensicht sorgte die Bauindustrie für Gesprächsstoff: Deren Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann an der Spitze der Sektorübersicht 1,7 Prozent. Klar angeführt wurde der Index von den Anteilsscheinen des spanischen Bau- und Dienstleistungskonzerns Grupo ACS. Die Papiere gewannen mehr als ein Viertel an Wert, nachdem der französische Wettbewerber Vinci ACS ein unverbindliches Angebot für das Segment «Industrial Services» vorgelegt hatte.

Demnach bietet Vinci 5,2 Milliarden Euro für die Sparte, zu der sowohl Ingenieuraktivitäten als auch eine Plattform für Entwicklung neuer Projekte bei erneuerbaren Energien zählen. ACS sei offen für Gespräche, heisst es. Die Vinci-Aktien zogen an der Spitze des Cac-40-Index um gut vier Prozent an.

Der Index der Telekommunikationstitel zählte mit Plus von 0,5 Prozent ebenfalls zu den Favoriten. Die Bank of America hatte ihre Untergewichtungs-Empfehlung für europäische Telekomunternehmen gestrichen. (awp/mc/ps)

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