Paris / London – Nach der am Vortag im Zuge sehr schwacher US-Börsen abgebrochenen Kurserholung haben Europas Aktienmärkte am Donnerstag weiter nachgegeben. Rezessionssorgen dominieren ungebrochen. Anleger fürchten, die hohe Inflation und steigende Zinsen könnten die Unternehmen vor immer grössere Herausforderungen stellen. Die jüngsten Gewinnwarnungen von US-Einzelhändlern unterstreichen dies.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 1,36 Prozent tiefer auf 3640,55 Punkten. Der französische Cac 40 sank um 1,26 Prozent auf 6272,71 Punkte. Der britische FTSE 100 rutschte um 1,82 Prozent auf 7302,74 Punkte ab. Am New Yorker Aktienmarkt unternahm der unter Druck stehende Technologiesektor einen Stabilisierungsversuch, insgesamt ist aber auch dort die Stimmung weiter angeschlagen.
Der europäische Sektor der Nahrungsmittel- und Getränkehersteller verbuchte sehr hohe Abgaben. Die Titel des Schwergewichts Nestlé fielen um fünf Prozent, nachdem Bernstein Research sie abgestuft hatte.
Investoren, die in dem Wert Sicherheit suchten, sollten sich auf schlechte Nachrichten einstellen, schrieb Analyst Bruno Monteyne. Die Gewinnwarnung von Walmart sei ein klares Anzeichen für einen schwächeren Verbrauch. Unilever und AB Inbev verloren ebenfalls deutlich.
Der Einzelhandelssektor gab nach den jüngsten Hiobsbotschaften von US-Einzelhändlern wie Walmart, Target und Kohl’s weiter nach. Ahold Delhaize etwa sanken um weitere 4,1 Prozent. (awp/mc/ps)