Europa-Schluss: Inflation und Hurrikan-Sorgen belasten

Börse Europa

(Adobe Stock)

Paris / London – Nach der vorsichtigen Erleichterung über den Ausgang der ersten Runde der französischen Parlamentswahlen am Montag hat sich am Dienstag an Europas Börsen wieder Ernüchterung breit gemacht. Negative Signale gab es zum einen von der Inflation in der Eurozone. Zum anderen drückte die Sorge über drohende wirtschaftliche Auswirkungen des Hurrikans ‹Beryl› auf die Kurse der Rückversicherer und Versicherer.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx50 verlor 0,48 Prozent auf 4906,33 Punkte. Der französische Cac 40 schloss 0,30 Prozent niedriger bei 7538,29 Zählern. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,56 Prozent auf 8121,20 Punkte nach unten.

Die Preissteigerung im Euroraum war im Juni zwar leicht gesunken, die Teuerung bleibt aber hartnäckig. Ohne die schwankungsanfälligen Preise von Energie und Nahrungsmitteln stagnierte die Teuerung im Juni bei 2,9 Prozent. Hier hatten Experten mit einem leichten Rückgang gerechnet.

Ölwerte legten in einer Branchenbetrachtung um 0,7 Prozent zu. Zu Wochenbeginn hatten die Spannungen zwischen Israel und dem Libanon sowie ein schwerer Hurrikan in der Karibik die Preise für den Rohstoff angetrieben. Der heftige Hurrikan ‹Beryl› könnte auf eine besonders intensive Saison hindeuten. Schwere Stürme wären auch eine Bedrohung für die US-Ölanlagen im Golf von Mexiko – mit entsprechenden Auswirkungen auf Förderung und Preis.

Mit der Mehrzahl der Sektoren ging es dagegen nach unten. Autowerte standen stärker unter Druck. Die Aktien des französischen Reifenherstellers Michelin büssten gut 3 Prozent ein. Analysten von Bernstein Research verwiesen darauf, dass das Unternehmen vor der Veröffentlichung der Quartalsbilanz im Rahmen einer Veranstaltung eher zurückhaltende Aussagen getroffen habe.

Was für Ölwerte gut war, belastete dagegen die Versicherer . Denn Hurrikan ‹Beryl›, der im Südosten der Karibik ungewöhnlich früh in der Sturmsaison an Fahrt und Stärke aufnimmt, könnte den Erst- und vor allem auch den Rückversicherern umfangreiche Schadenkosten bescheren. So fielen Swiss Re um 4 Prozent. (awp/mc/pg)

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