Paris / London – Europas Aktienmärkte sind am Donnerstag grösstenteils kaum vorwärtsgekommen. Robuste Konjunkturdaten aus der Eurozone stützten zwar die Kurse, letztlich blieben aber die Anleger vor der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts am Freitag vorsichtig.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit plus 0,03 Prozent auf 5070,76 Punkten. Der französische Cac 40 beendete den Tag mit minus 0,02 Prozent auf 8151,55 Zählern. Der britische FTSE 100 entwickelte sich dank starker Rohstoffwerte etwas besser und legte um 0,48 Prozent auf 7975,89 Punkte zu.
Für den Entscheidungsprozess der Fed sei jede Zahl wichtig, betonte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets mit Blick auf die anstehenden Jobdaten und die künftige Zinspolitik der US-Notenbank. Derweil seien die Börsen durch die Hoffnung auf einen weltweiten, geldpolitischen Zinssenkungszyklus nach unten gut abgesichert.
Europaweit stärkster Sektor waren die Rohstoffwerte. Antofagasta gewannen in London 4,7 Prozent, angetrieben vom hohen Kupferpreis. Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets schrieb, dahinter stecke eine allmähliche Stimmungsänderung der Anleger, weil sich die US-Wirtschaft weniger stark abkühle und jüngste Daten aus China auf eine Stabilisierung des Wachstums hindeuteten. Der weltweite Kupfermarkt stehe auch wegen anhaltender Produktionsprobleme in Panama unter Druck. Zudem hätten chinesische Kupferschmelzen angesichts einbrechender Margen eine Produktionssenkung beschlossen.
Gefragt waren zudem Autowerte. «Zuversichtliche Absatzzahlen in China und steigende Kupferpreise heizen die Spekulationen über eine potenzielle Aufhellung in dem Sektor an», sagte der Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Im EuroStoxx lagen auf den ersten vier Plätzen mit BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz drei Autohersteller mit Kursaufschlägen von bis zu 2,6 Prozent. Renault zogen in Paris um 3,2 Prozent an.
Nach einem Rekordhoch am Vormittag ging es für die Aktien des Brillenherstellers EssilorLuxottica letztlich als schwächster EuroStoxx-Wert um 2,3 Prozent abwärts. Analyst James Grzinic von Jefferies wies darauf hin, dass ungeachtet der Rekordhöhen die Marktschätzungen für die Gewinne gesunken seien. Investoren begeisterten sich aber für die neuen Wachstumshebel des Konzerns. Mit Blick auf das erste Quartal rechnet der Analyst mit einem soliden Abschneiden. (awp/mc/ps)