Paris / London – An Europas Börsen ist es am Dienstag weiter aufwärts gegangen. Das Tempo bleibt nach der Rally seit Anfang Oktober allerdings moderat. Der EuroStoxx 50 hatte im Handelsverlauf mit gut 4406 Punkten einen weiteren Höchststand seit dem Jahr 2008 erklommen und schloss 0,35 Prozent im Plus bei 4401,49 Punkten.
Rückenwind kam an diesem Dienstag von der Wall Street, wo robuste Einzelhandelsdaten für gute Laune sorgten. Börsianer zeigen sich zudem erleichtert, dass ein Video-Gipfel von US-Präsident Joe Biden und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping erfreulich verlaufen war. Biden betonte, der Wettbewerb mit China dürfe nicht in einen Konflikt ausarten und auch Xi äusserte sich positiv. Unter Bidens Vorgänger Donald Trump war das Verhältnis stark angespannt gewesen.
Der Eurozonen-Leitindex befindet sich damit nunmehr in seiner siebten Gewinnwoche und hat in der vorweggenommenen Jahresendrally seitdem fast 10 Prozent gewonnen. Im laufenden Jahr können sich die Anleger derzeit über knapp 24 Prozent Wertzuwachs freuen.
Der französische Cac 40 schreitet derweil wie der Frankfurter Dax auf Rekordniveau weiter voran und ging 0,34 Prozent höher bei 7152,60 Punkten aus dem Handel. Der britische FTSE 100 («Footsie») dagegen gab um 0,34 Prozent auf 7326,97 Punkte nach und verlor damit etwas weiter den Anschluss.
An der «Footsie»-Spitze zogen die Aktien von Vodafone um knapp fünf Prozent an. Der britische Telekommunikationskonzern erwartet nach guten Geschäften in den ersten sechs Monaten ein etwas besseres Jahresergebnis. Zudem erhöhte das Management die Prognose für den Mittelzufluss.
Ebenfalls in London stiegen die Papiere von Diageo um gut ein Prozent. Der Spirituosenhersteller erwartet in den kommenden Jahren eine bessere Geschäftsentwicklung als noch vor der Corona-Pandemie.
An der EuroStoxx-Spitze profitierten die Anteilscheine von Kering mit einem Plus von mehr als vier Prozent von einer Kaufempfehlung der Bank HSBC. Diese hatte sich mit Blick auf eine kurzfristige Erholung der wichtigen Markt Gucci optimistisch gezeigt.
Aus Branchensicht schlugen sich europaweit Aktien aus dem Automobilsektor recht wacker und gewannen 0,8 Prozent. Börsianern zufolge steigt wohl derzeit die Stimmung der Anleger mit Blick auf den Zulieferbranche etwas. Medienbereiche hätten in diesem Monat darauf hingedeutet, dass die Lieferkettenprobleme nachlassen könnten. (awp/mc/ps)