Paris / London – Die Konsolidierung an Europas Börsen hat sich zur Wochenmitte fortgesetzt. Wie schon zuletzt bremste die Sorge über steigende Corona-Infektionszahlen und negative Folgen für die globale Wirtschaft am Mittwoch die Aktienkurse. Der EuroStoxx 50 schloss 0,17 Prozent niedriger bei 4189,42 Punkten. Am Freitag hatte der Leitindex für die Eurozone den höchsten Stand seit fast 14 Jahren erreicht. In dieser Woche stagnierte der Index bislang auf dem hohen Niveau.
Ähnlich sah es beim französischen Cac 40 aus, der Index verlor 0,73 Prozent auf 6770,11 Punkte. Der britische FTSE 100 sank um 0,16 Prozent auf 7169,32 Punkte. Die Börsen in Frankfurt, Madrid und Mailand meldeten indes Kursgewinne. «Es war ein gemischter Tag für die europäischen Märkte», schrieb Analyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets. Es habe keinen klaren Impuls für die eine oder andere Richtung gegeben.
Im europäischen Sektorenvergleich litten vor allem die Aktien von Rohstoffunternehmen: Der Sektorindex büsste 2,3 Prozent ein. Analyst Michael Hewson führte diese Verluste vor allem auf den fallenden Kupferpreis zurück. Das Industriemetall gilt als Frühindikator für die globale Konjunktur. Auf dem Sektortableau ganz oben standen die Energieversorger mit einem Plus von 1,4 Prozent. Sie werden wegen ihrer stabilen Erträge und Dividenden von Investoren in Phasen konjunktureller Risiken favorisiert.
Unter Druck gerieten die Hersteller von Luxusgütern wie LVMH , Kering , Hermes, Burberry , Richemont und Swatch . Die Kursverluste reichten von knapp drei bis gut fünf Prozent. Börsianer führten die Abschläge darauf zurück, dass Chinas Staatspräsident Xi Jinping staatlichen Medien zufolge eine stärkere Regulierung und Umverteilung von Einkommen fordert. Wohlhabende Chinesen sind für die Luxuskonzerne eine enorm wichtige Käufergruppe.
Die wenigen Unternehmenszahlen wurden am Mittwoch sehr unterschiedlich aufgenommen. Die Aktionäre von Zur Rose mussten einen Kursrutsch von 5,6 Prozent verkraften, nachdem die schweizerische DocMorris-Konzernmutter im ersten Halbjahr 2021 tiefer in die Verlustzone gerutscht war als erwartet. Auch mit einem beschleunigten Umsatzwachstum konnte die Online-Apotheke bei Anlegern nicht punkten.
Bei der dänischen Carlsberg stand ein Kursplus von 2,3 Prozent zu Buche. Der hierzulande für die Marken Holsten, Astra und Wernesgrüner bekannte Bierbrauer erhöhte den Ausstoss in der ersten Jahreshälfte kräftig und schraubte die Gewinnprognose für das Gesamtjahr nach oben.
Noch stärker überzeugte die schweizerische Alcon die Anleger mit einem Zwischenbericht und optimistischeren Gewinnerwartungen: Die Titel des auf Augenheilung spezialisierten Pharmaunternehmens schnellten in Zürich um mehr als 13 Prozent nach oben auf ein Rekordhoch. (awp/mc/pg)