Europa-Schluss: Märkte ungeachtet der festen US-Börsen im Minus

Europa-Schluss: Märkte ungeachtet der festen US-Börsen im Minus

Paris/London – Deutlicher Rückenwind aus New York hat den europäischen Börsen am Mittwoch nicht für einen positiven Handelstag gereicht. Zeitweise sah es so aus, als ob der EuroStoxx50 die Wende schafft. Aus dem Handel ging er aber dann doch 0,64 Prozent tiefer bei 3193,61 Punkten – und konnte so der wieder aufgeflammten Rally an den US-Börsen letztlich nicht folgen. Den September beendete er mit einem Minus von 2,4 und das Quartal mit einem Abschlag von 1,3 Prozent.

Die erste, erbitterte Fernsehdebatte zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden konnte das Interesse der Anleger an Aktien am Mittwoch von Anfang an nicht wieder beleben, eher stimmte sie vorsichtiger mit Blick auf die Wahlen. Ermutigende Wirtschaftsdaten aus den USA stützten dann aber den Handelsstart in New York. Der Leitindex Dow Jones Industrial schaffte es dort zum europäischen Handelsschluss mit 1,5 Prozent ins Plus.

Dem konnten die europäischen Länderbörsen aber weiter nicht das Wasser reichen. Der französische Cac 40 sank um 0,59 Prozent auf 4803,44 Punkte. Der britische FTSE 100 verlor 0,53 Prozent auf 5866,10 Zähler. Das britische Unterhaus hat am Vorabend für das umstrittene Binnenmarktgesetz gestimmt, mit dem Grossbritannien Teile des bereits gültigen Brexit-Deals mit der EU aushebeln will.

Im europäischen Vergleich lagen die Aktien von Immobilienwerten letztlich vorn, sie waren im Branchenranking der einzige Teilindex mit mehr als einem Prozent Plus. Knapp dahinter reihten sich die Papiere aus dem Bankensektor sowie dem Öl- und Gassektor jeweils mit einem Plus von annähernd einem Prozent ein. Beide erholten sich damit von ihren Vortagsverlusten.

Unter den Ölwerten sorgte der britisch-niederländische Branchenvertreter Shell für Gesprächsstoff, indem er bis 2022 den Abbau von bis zu 9000 Stellen ankündigte. Als Grund aufgeführt wurde der drastische Ölpreisverfall während der Corona-Krise. Ungeachtet des insgesamt positiven Branchenbilds fielen die beiden Aktiengattungen des britischen Ölkonzerns um bis zu zwei Prozent.

Unter den Versorgern liess Veolia den bisherigen Andeutungen Tatsachen folgen mit einem höheren Gebot für Anteile am Abfallentsorger Suez . Die Offerte für die von Engie gehaltenen Anteile wurde von 15,50 auf 18 Euro angehoben. Die Suez-Aktien stiegen zwar um sechs Prozent, blieben mit 15,81 Euro aber deutlich hinter dem neuen Angebotspreis zurück. Suez forderte Engie dazu auf, auch das erhöhte Gebot abzulehnen. Deren Aktienkurs legte um 1,24 Prozent zu, während Veolia 0,55 Prozent gewann.

Bei Royal DSM konnten sich die Aktionäre über einen Kursanstieg um vier Prozent freuen. Der niederländische Chemiekonzern will dem Kunstoffkonzern Covestro für 1,6 Milliarden Euro seine Sparte für harzbasierte Farben und Anstriche verkaufen.

Am anderen Ende der Branchentabelle ging es für die Sektoren Technologie, Industriegüter und Haushalts-/Konsumgüter jeweils um etwas mehr als ein halbes Prozent bergab. (awp/mc/pg)

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