Europa-Schluss: EZB-Stützungsmassnahmen sorgen für Erholung

Europa-Schluss: EZB-Stützungsmassnahmen sorgen für Erholung

Paris / London / Mailand – Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Donnerstag einen weiteren Stabilisierungsversuch unternommen und deutlich fester geschlossen. Händler begründeten die Entspannung mit den angekündigten Stützungsmassnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) im Kampf gegen die Folgen der Coronakrise sowie mit der Erholung der US-Börsen.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit einem Gewinn von 2,86 Prozent bei 2454,08 Punkten, nachdem er am Vortag noch um fast 6 Prozent abgesackt war. Der französische Cac 40 gewann am Donnerstag 2,68 Prozent auf 3855,50 Zähler. Der Londoner FTSE 100 stieg um 1,83 Prozent auf 5173,51 Zähler.

Die EZB hatte in der Nacht auf Donnerstag ein Notkaufprogramm für Anleihen im Umfang von 750 Milliarden Euro angekündigt. Die Massnahmen sollen dazu beitragen, dass es auf den Finanzmärkten infolge der Coronakrise nicht zu weiteren Verwerfungen kommt. Die EZB habe die Märkte mit ihrer Intervention gestützt, stellte Marktanalyst Neil Wilson von Safecap Investments fest. Allerdings müsse man die Entwicklung der kommenden Tage abwarten, bevor von einer echten Stabilisierung gesprochen werden könne.

Die Telekomwerte waren einmal mehr gefragt. Der entsprechende Teilindex des Stoxx 600 zog um 4,7 Prozent an. Marktteilnehmer verwiesen auf den Trend zur Heimarbeit angesichts der Virus-Epidemie. Zudem sei die Telekombranche vergleichsweise wenig von den konjunkturellen Auswirkungen der Krise betroffen. Attraktiv waren auch die defensiven Aktien aus dem Nahrungsmittel– und Getränkesektor. Sogar der Reisesektor, dem die derzeit massiven Einschränkungen stark zusetzen, verbuchte am Donnerstag ein Plus von immerhin 2,3 Prozent.

Unter den Einzelwerten legten die grossen Verlierer der vergangenen Tage kräftig zu. Die Aktien des Flugzeugbauers Airbus rückten um 9,5 Prozent vor. Auch bei Bau- und Infrastrukturwerten ging es aufwärts. So schnellten Vinci um knapp 10 Prozent nach oben.

Die Aktien von Credit Suisse legten um fast 11 Prozent. Die Bank hatte mitgeteilt, dass der Vorsteuergewinn aufgrund guter Geschäfte in der Vermögensverwaltung in den ersten beiden Monaten über dem Niveau des gesamten ersten Quartals des Vorjahres gelegen habe. (awp/mc/ps)

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