Eurozone: Arbeitslosigkeit steigt weiter
Spanien: Arbeitslose vor einem Arbeitsamt in Madrid.
Luxemburg – Im Euroraum ist die Arbeitslosigkeit weiter gestiegen. Die Arbeitslosenquote sei im März von 10,8 Prozent im Vormonat auf 10,9 Prozent geklettert, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Volkswirte hatten mit diesem Anstieg gerechnet. Vor einem Jahr hatte die Quote den Angaben zufolge noch deutlich niedriger bei 9,9 Prozent gelegen.
Eurostat schätzt die Gesamtzahl der Erwerbslosen im März auf rund 17,37 Millionen Menschen. Das sind 169.000 mehr als im Februar und rund 1,73 Millionen mehr als vor einem Jahr.
Spanien und Griechenland mit höchsten Arbeitslosenraten
Mit der höchsten Arbeitslosigkeit im Währungsraum haben nach wie vor Spanien und Griechenland zu kämpfen. Dort liegen die Quoten bei 24,1 beziehungsweise 21,7 Prozent. Die bei weitem höchste Jugendarbeitslosigkeit weist schon seit langem Spanien auf. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten weisen Österreich mit 4,0 Prozent, die Niederlande mit 5,0 Prozent und Luxemburg mit 5,2 Prozent auf. An vierter Stelle folgt laut der Eurostat-Messmethode Deutschland mit einer Quote von 5,6 Prozent.
PMI Industrie gibt nach – Italien enttäuscht
Im Euroraum hat sich die Industriestimmung deutlich verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) sank im April um 1,8 Punkte auf 45,9 Zähler, wie das Forschungsinstitut Markit am Mittwoch in London mitteilte. Ein vorläufiges Ergebnis von Mitte April wurde damit leicht um 0,1 Punkte nach unten korrigiert. Besonders enttäuschend wurden Daten aus Italien aufgenommen. Dort trübte sich die Stimmung kräftig um 4,1 Punkte auf 43,8 Zähler ein. Derart starke Rückgänge sind selten. Zudem liegt die Kennziffer nur noch knapp über dem spanischen Wert, der ebenfalls weiter nachgab. Der Euro reagierte mit Kursverlusten von rund einem halben Cent.
Gegenläufige Entwicklung in Deutschland und Frankreich
In Deutschland und Frankreich – den beiden grössten Euro-Volkswirtschaften – fiel die Entwicklung gegenläufig aus. Während sich die Stimmung in der deutschen Industrie weiter eintrübte, hellte sie sich in Frankreich leicht auf. Ab einem Wert von 50 Punkten deuten die Indikatoren auf einen Anstieg der wirtschaftlichen Aktivität hin. Liegen die Kennzahlen unter diesem Wert, kann von einem Rückgang ausgegangen werden. (awp/mc/upd/ps)