Eurozone: EZB-Hauptsitz Frankfurt am Main.
Brüssel – Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im September zum siebten Mal in Folge eingetrübt. Der Business Climate Indicator (BCI) sei von revidiert plus 0,06 (zunächst 0,07) Punkten im Vormonat auf minus 0,06 Punkte und damit in den negativen Bereich gefallen, teilte die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mit. Dies ist der niedrigste Wert seit März 2010.
Der aktuelle Indikator reflektiere eine pessimistischere Einschätzung der Manager zur allgemeinen Auftragslage, kommentierte die Kommission die neuen Zahlen. Hinzu komme eine schwächere Produktionserwartung. Ein Indexstand des Geschäftsklimas von Null Punkten entspricht dem langfristigen Durchschnittswachstum der Industrieproduktion von zwei Prozent. Ein Produktionsrückgang wird angedeutet, wenn der Index unter minus 0,5 Punkten liegt.
Wirtschaftsstimmung trübt sich stärker als erwartet ein
Im Euroraum hat sich die Wirtschaftsstimmung im September stärker als erwartet eingetrübt. Der Economic Sentiment Index (ESI) sei von 98,4 Punkten im Vormonat auf 95,0 Punkte gesunken, teilte die EU-Kommission weiter mit. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 96,0 Punkte erwartet. Alle Unterindikatoren sind mehr oder weniger deutlich gefallen.
ESI nur noch in Deutschland über langjährigem Schnitt
Der Gesamtindikator trübte sich laut Kommission besonders deutlich in Italien (-5,1) und Frankreich (-3,5) sowie in Deutschland (-2,1) ein. Der Indikator befindet sich nur noch in Deutschland über seinem langfristigen Durchschnitt. In den ESI gehen das Industrievertrauen mit 40 Prozent und das Dienstleistungsvertrauen mit 30 Prozent ein. Das Verbrauchervertrauen steuert 20 Prozent bei. Das Bauwirtschafts- und das Einzelhandelsvertrauen werden zu jeweils fünf Prozent gewichtet. (awp/mc/ps)