Eurozone: EZB-Sitz in Frankfurt am Main.
London – In der Eurozone hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager im Oktober so stark eingetrübt wie seit November 2008 nicht mehr. Der Gesamtindex fiel kräftig von 49,1 Punkten im Vormonat auf 46,5 Zähler, wie das Forschungsunternehmen Markit am Freitag in London mitteilte. In einer ersten Schätzung war das Institut von einem moderateren Rückgang auf 47,2 Punkte ausgegangen. Der Indikator hat sich damit weiter von der wichtigen Wachstumsschwelle bei 50 Punkten entfernt.
Im Dienstleistungssektor des Euroraums sank der Einkaufsmanagerindex auf den tiefsten Stand seit Mitte 2009. Nach Zahlen vom Mittwoch trübte sich die Stimmung in der Industrie etwas leichter ein. In der grössten Euro-Wirtschaft Deutschland hellte sich die Stimmung im Servicebereich zwar leicht auf, allerdings deutlich schwächer als zunächst gedacht. In der zweitgrössten Volkswirtschaft Frankreich brach die Dienstleistungsstimmung um fast sieben Punkte ein. In Italien, wo keine Erstschätzung durchgeführt wird, sank der Indikator deutlich stärker als erwartet und fiel auf den tiefsten Stand seit 2009.
Ab einem Wert von 50 Punkten deuten die Indikatoren auf einen Anstieg der wirtschaftlichen Aktivität hin. Liegen die Kennzahlen unter diesem Wert, kann von einem Rückgang ausgegangen werden.
September-Erzeugerpreise steigen deutlich
In der Eurozone hat sich der Preisauftrieb auf Erzeugerebene im September zum Vormonat etwas stärker als erwartet gezeigt. Die Erzeugerpreise seien im Monatsvergleich um 0,3 Prozent gestiegen, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag in Luxemburg mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem etwas schwächeren Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet. Im August gingen die Erzeugerpreise noch um 0,1 Prozent zum Vormonat zurück. Im Jahresvergleich ging der Preisauftrieb hingegen im September den Angaben zufolge ganz leicht zurück. Im Vergleich zum September 2010 seien die Erzeugerpreise um 5,8 Prozent gestiegen. Volkswirte hatten dies erwartet. Im August lag die Teuerungsrate bei den Erzeugerpreise bei 5,9 Prozent.
Die Erzeugerpreise beeinflussen die allgemeine Teuerung zwar nicht direkt. Sie schlagen aber erfahrungsgemäss mit einiger Verzögerung teilweise auf die Verbraucherpreise durch. (awp/mc/upd/ps)