Eingang zur EZB in Frankfurt.
Frankfurt am Main – Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet nach den jüngsten Finanzspritzen für den Bankensektor eine Stabilisierung der konjunkturellen Entwicklung auf niedrigem Niveau. «Die Wirtschaft dürfte sich im Verlauf des Jahres allmählich erholen», heisst es im Monatsbericht der Notenbank vom Donnerstag. Der wirtschaftliche Ausblick sei aber nach wie vor «mit Abwärtsrisiken behaftet».
Zudem gehe der EZB-Rat geht davon aus, dass die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte mit dreijähriger Laufzeit die derzeitige Stabilisierung der Finanzmärkte und insbesondere die Kreditvergabe im Eurogebiet weiter unterstützen werden, hiess es im Bericht.
Anhaltender Preisdruck
Allerdings dürfte der Preisdruck auch in den kommenden Monaten weiter fortbestehen, schätzt die Notenbank. Die Inflationsrate werde demnach noch im weiteren Jahresverlauf über der Marke von zwei Prozent verharren, wobei hier «weitere Aufwärtsrisiken bestehen». Zuletzt hatte sich die Teuerung im Februar mit 2,7 Prozent unverändert gezeigt. Sie lag damit spürbar über dem mittelfristigen Ziel der EZB von knapp zwei Prozent.
Anstieg der Arbeitskosten beschleunigt sich
Derweil hat sich in der Eurozone der Anstieg der Arbeitskosten im vierten Quartal beschleunigt. Von Oktober bis Dezember seien sie je Stunde auf Jahressicht um 2,8 Prozent geklettert, teilte die Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mit. Im dritten Vierteljahr 2011 waren die Arbeitskosten noch um revidierte 2,6 (zunächst: 2,7) Prozent gestiegen. Im zweiten Quartal hatten sie noch deutlich höher bei 3,3 Prozent gelegen. Haupttreiber der Arbeitskosten im Schlussquartal waren mit einem Zuwachs um 3,5 Prozent erneut die Lohnnebenkosten. Die Löhne und Gehälter legten um 2,5 Prozent zu. Im Vorquartal hatten die Raten bei 2,4 beziehungsweise 3,1 Prozent gelegen.
Beschäftigung im vierten Quartal leicht gesunken
In der Eurozone ist die Beschäftigung im vierten Quartal leicht gesunken. Die Zahl der Erwerbstätigen sei von Oktober bis Dezember zum Vorquartal um 0,2 Prozent zurückgegangen, teilte Eurostat weiter mit. Im dritten Quartal war die Beschäftigung bereits um 0,2 Prozent gesunken. Auch im Jahresvergleich fiel die Beschäftigung im vierten Quartal um 0,2 Prozent. Eurostat schätzt die Gesamtzahl der Erwerbstätigen im Euroraum auf 146,4 Millionen Menschen. (awp/mc/upd/ps)