Euroraum-Inflation springt nach oben

Euroraum-Inflation springt nach oben

Eurozone: EZB-Hauptsitz Frankfurt am Main.

Frankfurt am Main – Jüngste Inflationsdaten aus dem Euroraum haben Marktspekulationen über eine bevorstehende Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) einen starken Dämpfer versetzt. «Eine Zinssenkung der EZB in der nächsten Woche halten wir vor diesem Hintergrund für ausgeschlossen», heisst es bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).

Nach einem kräftigen Inflationssprung im September geht die Helaba nun von konstanten Leitzinsen bis zum Jahresende aus. Nach vorläufigen Zahlen des europäischen Statistikamts vom Freitag hat die Inflation im Währungsraum einen überraschenden und starken Sprung nach oben hingelegt. Die jährliche Inflationsrate stieg im September von 2,5 Prozent im Vormonat auf 3,0 Prozent. Damit liegt die Jahresinflation nun rund einen Prozentpunkt über der Zielmarke der EZB von knapp zwei Prozent. Der Inflationssprung kam überraschend: Volkswirte hatten mit einem konstanten Preisauftrieb von 2,5 Prozent gerechnet.

EZB-Zinssenkung schwindet
An den Finanzmärkten wurde bis zuletzt vermutet, die EZB könnte auf die Schuldenkrise und bestehende Rezessionsängste mit einer Zinssenkung reagieren. Mitunter wurde sogar ein aussergewöhnlich starker Zinsschritt von einem halben Prozentpunkt nach unten genannt. Damit würde die EZB ihre bisherigen Zinserhöhungen im laufenden Jahr rückgängig machen. Auch ranghohe EZB-Vertreter wie Österreichs Notenbankchef Ewald Nowotny hatten eine Zinssenkung zuletzt nicht ausgeschlossen.

Arbeitslosenquote unverändert bei 10,0 Prozent

Im Euroraum hat die Arbeitslosenquote im August abermals stagniert. Die Quote habe wie im Vormonat 10,0 Prozent betragen, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag in Luxemburg mit. Vor einem Jahr hatte die Quote bei 10,2 Prozent gelegen. Eurostat schätzt die Zahl der Erwerbslosen im Euroraum auf derzeit rund 15,74 Millionen Menschen. Das sind 38.000 weniger als im Vormonat. Im Jahresvergleich sank die Arbeitslosigkeit um 215.000. Die niedrigste Arbeitslosigkeit im Euroraum melden Österreich (3,7 Prozent) und die Niederlande (4,4 Prozent). Am höchsten liegt die Quote in Spanien (21,2 Prozent) und Griechenland (16,7 Prozent). Deutschland weist mit 6,0 Prozent die viertniedrigste Quote auf. (awp/mc/ps)

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