Franken verliert deutlich zu Euro und US-Dollar

(Bild: © Schlierner - Fotolia.com)

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Zürich – Der Schweizer Franken hat am Freitag im frühen Geschäft gegenüber den Hauptwährungen Euro und US-Dollar deutlich an Wert verloren und damit den seit Anfang Mai anhaltenden Trend verstärkt fortgesetzt. Händler begründen die Kursschwäche des Frankens vor allem mit den abnehmenden Sorgen bzw. zunehmenden Hoffnungen hinsichtlich einer positiven Entwicklung in der Eurozone. Dies manifestiert sich etwa auch in den weiter steigenden Kursen an den internationalen Aktienmärkten.

Das Währungspaar EUR/CHF notiert derzeit bei rund 1,2450, dem höchsten Kurs seit mehr als drei Monaten bzw. seit Januar. USD/CHF stieg derweil bis auf 0,9583 und damit auf den höchsten Stand seit letztem Spätsommer. Am Donnerstagabend notierten die Paare noch bei 1,2345 bzw. 0,9485.

Mix von Gründen
Es sei ein Mix von Gründen, welche derzeit den Franken etwas belasten würden, heisst es im Markt. Hauptgrund sei die Erwartung gewisser Marktteilnehmer, dass die Probleme der Eurozone sich verringern könnten bzw. die Eurozone sich von ihrem Austeritätskurs entfernen könnte. Dies wiederum führe dazu, dass die Risikoprämien gefallen seien und die Märkte ihr Geld von den sicheren Häfen, wie der Franken einer sei, abziehen und in die Aktienmärkte investieren würden. Und auch die Annahme, dass die USA ihre riesigen Anleihenkäufe im Laufe des Jahres beenden könnten, wirke sich negativ auf den Franken aus, heisst es.

SNB vor weiterer Lockerung der Geldepolitik
Ausserdem gebe es im Markt Spekulationen, die Schweizerische Nationalbank (SNB) könnte ihre Geldpolitik wegen zunehmender Deflationsgefahr weiter lockern. Laut Marktteilnehmern gäbe es zwei Möglichkeiten, die Politik noch expansiver zu gestalten, entweder mit einem höheren Mindestkurs zum Euro oder mittels Einführung von Negativzinsen. Es sei allerdings sehr unwahrscheinlich, dass die SNB an ihrem nächsten Meeting am 20. Juni oder noch vorher ihre Politik ändern würde. Der Mindestkurs des Frankens zum Euro von 1,20 werde derzeit international von den meisten Nationen oder Organisationen akzeptiert, da mache es für die SNB im Moment wenig Sinn, die Politik zu ändern, so ein Marktteilnehmer.

Zudem habe der Franken auch vor der jüngsten Kursschwäche relativ weit weg vom Mindestkurs weg notiert, so dass eine zusätzliche Erhöhung nicht nötig wäre, heisst es am Markt. Negativzinsen habe die SNB als Mittel im äussersten Notfall bezeichnet. Die (Konjunktur-)Aussichten seien zwar nicht berauschend, aber auch nicht so schlecht. Daher gebe es für die SNB eigentlich keinen Grund für eine Erhöhung des Mindestkurses. Zuletzt stand bei der SNB auch eher der überhitzende Immobilienmarkt und weniger die Frankenstärke im Vordergrund. (awp/mc/upd/ps)

 

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