US-Schluss: Dow zieht weiter an – Hoffnung auf Hilfspaket

US-Schluss: Dow zieht weiter an – Hoffnung auf Hilfspaket

New York – Die Anleger an der Wall Street sind am Mittwoch optimistisch geblieben. Die Hoffnungen ruhten nach wie vor auf einem neuen Hilfspaket in der Corona-Krise, um das Republikaner und Demokraten immer noch feilschten, hiess es von Börsianern. Vertreter der Demokraten hielten zwar an ihrer ablehnenden Haltung zu den Vorschlägen aus dem Weissen Haus fest. Finanzminister Steven Mnuchin aber strebt bis zum Ende der Woche eine Lösung an. Vor diesem Hintergrund erreichten die technologielastigen Nasdaq-Indizes einmal mehr Rekordstände.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial zog um 1,39 Prozent auf 27’201,52 Punkte an und erklomm damit wieder das Niveau von Anfang Juni. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,64 Prozent auf 3327,77 Zähler nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte um 0,26 Prozent auf 11’125,44 Zähler vor. Der Nasdaq Composite hatte im Handelsverlauf erstmals die Marke von 11 000 Punkten überwunden und schloss 0,52 Prozent höher bei 10 998,40 Punkten.

Unternehmensseitig standen noch einige weitere Quartalsberichte an. Unter den Dow-Werten gerieten die Aktien von Walt Disney in den Fokus, die um fast neun Prozent in die Höhe schnellten und damit der Spitzenreiter im Index waren.

Zwar hatte die Corona-Pandemie dem Unterhaltungsriesen tiefrote Zahlen eingebrockt, doch zugleich hatte das Management auch auf «unglaubliche Erfolge» des Streaming-Services Disney+ verwiesen. Der im November gestartete Videodienst habe am Montag in dieser Woche bereits 60,5 Millionen Abonnenten verzeichnet, betonte Disney-Chef Bob Chapek. Sehr gut kam bei Anlegern offenbar auch die Nachricht an, dass die Realverfilmung des Märchens «Mulan» nun nicht zuerst im Kino, sondern bei Disney+ erscheinen soll – und zwar zum Preis von knapp 30 US-Dollar. Die Bank Credit Suisse sprach von starken Zahlen und strich ihren Risikoabschlag für die Aktien.

Die Anteilscheine von Activision Blizzard fielen trotz starker Zahlen um 2,5 Prozent. Das Geschäft mit Videospielen war in der Corona-Krise weiterhin rasant gewachsen. Der Umsatz zog im vergangenen Quartal im Jahresvergleich deutlich an und auch die Zahl aktiver Nutzer von Activision-Spielen legte zu. Die Papiere zählen zu den Krisengewinnern und waren am Dienstag auf ein Rekordhoch geklettert. Nun nahmen die Anleger Gewinne mit.

Schlusslicht im Nasdaq 100 waren die Anteilscheine von Microchip Technology, die mehr als acht Prozent einbüssten. Der Umsatzausblick des Halbleiterherstellers hatte enttäuscht.

Fast sieben Prozent verloren die Aktien von Beyond Meat. Die Erwartungen an den Fleischersatz-Hersteller seien hoch gewesen, schrieb Analystin Erika Jackson von der schweizerischen Grossbank UBS. Da der Umsatz im Foodservice-Bereich, also etwa im Geschäft mit Restaurantketten, enttäuscht habe, wundere sie der deutliche Kursrückgang nicht. Die Verkäufe an Einzelhandelskunden aber hätten positiv überrascht.

Der Euro hielt sich auf relativ hohem Niveau und notierte zuletzt bei 1,1864 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1854 (Dienstag: 1,1765) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8436 (0,8500) Euro. Richtungweisende zehnjährige Papiere fielen angesichts der Gewinne an der Wall Street um 12/32 Punkte auf 100 23/32 Punkte. Sie rentierten mit 0,548 Prozent. (awp/mc/ps)

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