Gold profitiert von Wachstumssorgen und Zinssenkungsfantasien
Frankfurt / London – Gold hat mit der Sorge vor einem Abschwung der Weltwirtschaft und der Spekulation auf Zinssenkungen in den USA weiter an Wert gewonnen. Am Mittwoch knüpfte der Goldpreis an den jüngsten Höhenflug an. Die Notierung für eine Feinunze (31,1 Gramm) erreichte den höchsten Stand seit mehr als drei Monaten. Am Vormittag wurde die Feinunze bei 1334 US-Dollar gehandelt.
Für den aktuellen Preisschub sorgten Spekulationen auf sinkende Zinsen in den USA. Am Dienstag hatte US-Notenbankchef Jerome Powell eine mögliche Senkung der Leitzinsen vor dem Hintergrund wachsender Risiken für die konjunkturelle Entwicklung nicht ausgeschlossen. Die Zentralbank beobachte die wirtschaftlichen Auswirkungen genau und werde «wie immer» entsprechend handeln, um das Wachstum aufrechtzuerhalten, sagte Powell.
Spekulationen auf fallende Zinsen befeuert
Bereits vor den Aussagen Powells war die Spekulation auf fallende US-Zinsen angeheizt worden. Kurz zuvor hatte das Ratsmitglied der US-Notenbank, James Bullard, eine baldige Zinssenkung als «angebracht» bezeichnet. An den Finanzmärkten werden derzeit zwei Zinssenkungen im laufenden Jahr als das wahrscheinlichste Szenario angesehen.
Bereits vor den Zinsspekulationen hatte die jüngste Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China an den Märkten eine Flucht in sichere Anlagehäfen ausgelöst. Hiervon profitierte auch die traditionelle Krisenwährung Gold. Der Preis für eine Feinunze legte seit Ende Mai um mehr als vier Prozent zu. (awp/mc/ps)