Goldpreis steigt erstmals über 3100 US-Dollar – US-Zollpolitik treibt

London – Die Sorge vor den Folgen der aggressiven US-Zollpolitik befeuert die Rekordjagd beim Goldpreis weiter. Am Montag ist die Notierung für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London erstmals über 3100 US-Dollar gestiegen. Im Vormittagshandel wurden zeitweise knapp 3128 Dollar gezahlt und damit so viel wie noch nie. Auch in Euro gerechnet, erreichte der Preis am Montag ein weiteres Rekordhoch bei 2889 Euro je Unze.
Seit der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident im Januar ist der Goldpreis im Höhenflug, wobei immer wieder die Sorge um mögliche Auswirkungen der Zollpolitik die Anleger in den als sicher geltenden Anlagehafen Gold treibt. In dieser Zeit hat sich das Edelmetall um etwa 14 Prozent verteuert.
Zuletzt hatte Trump gedroht, dass von geplanten Zöllen der USA kein Staat verschont bleibe. «Man würde mit allen Ländern anfangen», sagte er während eines Flugs mit der Präsidentenmaschine Air Force One. Während die Kurse an den Aktienmärkten unter Druck gerieten, stieg die Nachfrage nach vergleichsweise sicheren Anlagen wie Staatsanleihen oder Gold.
Neben der US-Zollpolitik wird die Rekordjagd beim Gold auch mit geopolitischen Risiken erklärt. Demnach hätten die jüngsten Bemühungen um eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg wenig Fortschritte gezeigt. Ausserdem spitzte sich die Lage im Nahen Osten wieder zu, nachdem das israelische Militär seine Bodenangriffe im Gazastreifens ausgeweitet hat.
Darüber hinaus machte Rohstoffhändler Alexander Zumpfe von Heraeus deutlich, dass der Goldpreis bei 3.100 Dollar einen psychologisch wichtigen Widerstand überwunden habe. Dies könnte aus seiner Sicht weitere Käufe auslösen. Zuletzt hatten auch mehrere grosse Banken ihre Ziele für den Goldpreis nach oben gesetzt. So hatte die US-Bank Goldman Sachs etwa die Prognose für das Jahresende 2025 von 3.100 auf 3.300 Dollar erhöht. (awp/mc/ps)