Frankfurt / London – Der Goldpreis hat am Dienstag an die deutlichen Verluste vom Wochenauftakt angeknüpft und ist weiter unter die Marke von 1500 US-Dollar gefallen. Gegen Mittag wurde eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London bei 1468 Dollar gehandelt und damit etwa vier Dollar tiefer als am Montag. Zeitweise rutschte der Preis bis auf 1459 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang August.
Marktbeobachter erklärten den Dämpfer beim Goldpreis mit der jüngsten Kursentwicklung des US-Dollar. Der Dollar hat gegen mehrere Währungen aufgewertet «und das ist nicht gut für den Goldpreis», sagte Analyst David Iusow vom Handelshaus IG Group. Das Edelmetall wird auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt. Wenn der Dollar steigt, wird Gold in Ländern ausserhalb des Dollarraums teurer. Dies bremst die Nachfrage und belastet in der Regel den Preis.
Weiterer Rückgang möglich
Nach Einschätzung von Alexander Zumpfe, Goldhändler bei Heraeus, kann der Goldpreis wegen der Dollar-Stärke kurzfristig weiter fallen. Demnach sei ein Rückgang bis auf 1430 Dollar je Feinunze möglich. Auf längere Sicht habe sich aber an den Unterstützungsfaktoren für Gold nichts verändert, versicherte Zumpfe. Seiner Einschätzung nach bleibe Gold bei Anlegern wegen der niedrigen Zinsen, dem anstehenden Brexit und der internationalen Handelskonflikte weiter als sicherer Anlagehafen gefragt. (awp/mc/ps)