Goldpreis steigt vor neuer EZB-Geldflut knapp unter 1300 Dollar
Frankfurt – Die Aussicht auf eine neue Geldflut in der Eurozone hat dem Goldpreis am Dienstag neuen Auftrieb verliehen. Am frühen Nachmittag kostete eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) des Edelmetalls 1285,65 US-Dollar und damit 10,00 Dollar mehr als am Vortag. Am Morgen hatte der Preis mit 1294,26 Dollar den höchsten Stand seit vergangenen August erreicht. In Euro gerechnet lag der Goldpreis zuletzt bei 1109,66 Euro und damit so hoch wie seit Mai 2013 nicht mehr.
Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank sind am Goldmarkt wieder verstärkt Finanzinvestoren «auf den Zug aufgesprungen». Die Analysten erklärten den Anstieg des Goldpreises mit der Aussicht auf ein weiteres Öffnen der Geldschleusen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Am Markt wird fest damit gerechnet, dass sich die Notenbank am Donnerstag mit einem breit angelegten Kauf von Staatsanleihen gegen die Konjunkturflaute und eine zu niedrige Inflation in der Eurozone stemmt.
Unsicherheit vor Griechenland-Wahlen gross
Ausserdem sehen die Commerzbank-Experten in der bevorstehenden Parlamentswahl in Griechenland einen weiteren Preistreiber beim Gold. Am Sonntag werden die Griechen an die Urnen gerufen. In den Umfragen hat das Linksbündnis Syriza einen Vorsprung im Rennen um die Gunst der Wähler. Obwohl Syriza-Chef Alexis Tsipras zuletzt Kompromissbereitschaft im Streit um die Fortsetzung der Spar- und Reformpolitik signalisierte, ist die Unsicherheit vor den Wahlen gross. (awp/mc/ps)