KION Group-CEO Gordon Riske.
Frankfurt am Main – Europas grösster Gabelstaplerhersteller Kion sieht sich auf dem Weg zu alter Stärke. Möglicherweise könne die Kion Group GmbH den Rekordumsatz von 4,6 Milliarden Euro aus dem Jahr 2008 schon im kommenden Jahr wieder erreichen. «In diese Richtung müssen wir gehen, wir sind für 2012 auf einem guten Weg dorthin», sagte Unternehmenschef Gordon Riske am Mittwochabend im «Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten» (ICFW).
Dazu werde das Unternehmen sowohl organisch als auch durch weitere Zukäufe wachsen. Konkrete Übernahmekandidaten gebe es derzeit nicht, preislich seien aber trotz der Milliardenschulden keine «künstlichen Grenzen» gesetzt. Zuletzt hatte Kion im März die Mehrheit am indischen Hersteller Voltas übernommen. In diesem und im kommenden Jahr gehe es darum, die Firma richtig aufzustellen und für den Börsengang fit zu machen, sagte Riske. Danach mache man sich an den Abbau der Finanzschulden, die sich Ende 2010 auf netto 2,6 Milliarden Euro beliefen.
Börsengang 2013?
Ein Datum für den Börsenstart nannte der Kion-Chef nicht. Früher oder später wollten die Eigentümer Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) und Goldmann Sachs aber sicher Kasse machen: «Irgendwann den Börsengang zu wagen, das ist die Strategie», sagte Riske. Derzeit scheint 2013 ein realistisches Datum zu sein: Bis dahin dürfte sich das Unternehmen nach den aktuellen Plänen für die Börse hübsch gemacht haben. «Dieses Unternehmen hat eine unglaubliche Zukunft vor sich», sagte Riske und erneuerte sein zum Amtsantritt an der Kion-Spitze vor drei Jahren geäussertes Ziel: Bis 2015 will Kion Toyota überholen und Weltmarktführer werden. Nach den Angaben lag Toyota 2010 mit einem Umsatz im Gabelstaplergeschäft von 4 Milliarden Euro vor Kion mit 3,5 Milliarden Euro und Jungheinrich mit 1,8 Milliarden Euro.
Umsatz 2009 dramatisch eingebrochen
Im Krisenjahr 2009 war der Umsatz der Wiesbadener, die unter anderem Gabelstapler der Marken Linde und Still vertreiben, dramatisch von 4,6 Milliarden Euro auf 3,1 Milliarden Euro eingebrochen. Kion ist stark in Europa und China, aber schwach in den USA. Kion war 2006 aus dem Industriegase-Konzern Linde ausgegliedert und für vier Milliarden Euro an ein Konsortium der Finanzinvestoren Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) und Goldmann Sachs verkauft worden. Das Unternehmen hat knapp 20.000 Beschäftigte und erzielte 2010 operativ (vor Steuern und Zinsen, EBIT) einen Gewinn von 139 Millionen Euro nach Minus 29 Millionen Euro zuvor. (awp/mc/ss)