Autoproduktion bei Toyota.
Tokio – Die Stimmung der japanischen Unternehmen hat sich im zweiten Quartal spürbar eingetrübt. Der Gesamtindikator sank von sechs Punkten im Vorquartal auf minus neun Punkte, wie die japanische Notenbank am Freitag in Peking mitteilte. Die starke Eintrübung geht auf die schwere Katastrophe im März zurück, die in den Bericht des ersten Quartals kaum eingeflossen ist.
So entfielen seinerzeit nur knapp ein Viertel der Umfrageergebnisse auf die Zeit nach dem 11. März. In dem sogenannten Tankan-Bericht werden jedes Quartal rund 11.000 Unternehmen befragt.
Arbeitslosigkeit sinkt
In Japan ist die Arbeitslosigkeit im Mai gesunken. Die Arbeitslosenquote sei von 4,7 Prozent im Vormonat auf 4,5 Prozent zurückgegangen, teilte die Regierung am Freitag in Tokio mit. Dies ist die niedrigste Rate seit mehr als zwei Jahren. Allerdings beinhalten die Zahlen nicht die drei Präfekturen, die besonders stark von der schweren Katastrophe im März heimgesucht wurden.
Abwärtstrend bei Konsumausgaben schwächer
Die Konsumausgaben privater Haushalte sanken unterdessen den achten Monat in Folge, wenngleich sich der Abwärtstrend etwas verlangsamte. Im Mai gaben die Ausgaben im Jahresvergleich und preisbereinigt um 1,9 Prozent nach. Im Vormonat hatte das Minus mit 3,0 Prozent noch deutlich höher gelegen. Im März waren die Konsumausgaben um 8,5 Prozent eingebrochen.
Verbraucherpreise steigen zweiten Monat in Folge
Derweil sind in Japan die Verbraucherpreise im Mai den zweiten Monat in Folge gestiegen. Der Kernindex (ohne frische Nahrungsmittel, aber mit Energie) stieg auf Jahressicht um 0,6 Prozent, wie die Regierung am Freitag in Tokio mitteilte. Im Vormonat waren die Preise erstmals seit über zwei Jahren wieder gestiegen. Als Hauptgrund gelten höhere Energiepreise. Der gesamte Preisindex Japans stieg wie im Vormonat um 0,3 Prozent auf Jahressicht. In der Hauptstadt Tokio, wo der Preisindex einen Monat früher veröffentlicht wird, stieg der Kernindex im Juni wie im Mai um 0,1 Prozent. Der Tokioter Index gilt als Vorläufer für den nationalen Index. (awp/mc/ps)