Ölpreise wieder im Höhenflug – Brent auf erneutem siebenjährigen Höchststand
New York / London – Die Ölpreise haben am Donnerstag nach einem verhaltenen Start ihren Höhenflug fortgesetzt. Die Rohölsorte Brent erreichte einen weiteren siebenjährigen Höchststand und die Sorte WTI notierte knapp unter dieser Marke. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 89,10 US-Dollar. Das waren 66 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 69 Cent auf 87,65 Dollar.
Getrieben wurden die Ölpreise in den vergangenen Wochen vor allem durch ein knappes Angebot bei robuster Nachfrage. Laut Beobachtern bleibt der Ölverbund Opec+ teils deutlich hinter seinen selbstgesetzten Produktionszielen zurück. «Das Produktionsniveau der Opec+ liegt inzwischen 790 000 Barrel pro Tag unter dem vereinbarten Niveau», sagten Analysten der Commerzbank. «Man könnte also sagen, die Opec+ liegt mittlerweile zwei Monate hinter ihrem Zeitplan.» Seit Sommer wollen die Förderländer ihre Tagesproduktion eigentlich um 400’000 Barrel ausweiten.
US-Lagerbestände bewegen Kurse nur kurz
Die wöchentlichen Zahlen des US-Energieministeriums zu den Lagerbeständen an Erdöl und Ölprodukten wie Benzin bewegten derweil die Ölpreise nur kurz. Die US-Lagerbestände an Rohöl waren zwar in der vergangenen Woche überraschend gestiegen. Es war das erste Plus seit acht Wochen. Das American Petroleum Institute (API) hatte aber bereits am Dienstag einen spürbaren Anstieg der landesweiten Ölvorräte gemeldet.
Die Nachfrage entwickelt sich dagegen trotz der Omikron-Welle solide. Diese neue Variante des Coronavirus führt zwar zu vielen Infektionen, die Krankheitssymptome fallen aber häufig schwächer aus als bei früheren Mutanten des Virus. (awp/mc/ps)