Ölpreise legen deutlich zu – Brent steigt über 80 Dollar je Barrel
New York / London – Die Ölpreise haben am Mittwoch von einer Kursschwäche des US-Dollars profitiert und deutlich zugelegt. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 80,45 US-Dollar. Das waren 1,05 Dollar mehr als am Tag zuvor. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate zur August-Lieferung (WTI) stieg um 1,14 Dollar auf 75,97 Dollar.
Erstmals seit Anfang Mai stieg der Preis für Rohöl aus der Nordsee wieder über 80 Dollar je Barrel. Marktbeobachter begründen die stärkere Nachfrage nach Rohöl mit einer Kursschwäche des US-Dollar nach der Veröffentlichung von Daten zur Preisentwicklung in den USA. Ein schwacher Dollar macht den Rohstoff in Ländern ausserhalb des Dollarraums günstiger.
Ausschlaggebend für die Kursschwäche des US-Dollar war ein unerwartet starker Rückgang der Inflation in den USA. Im Juni fiel die Inflationsrate auf 3,0 Prozent, nach 4,0 Prozent im Monat zuvor. Mit dem Rückgang der Inflation haben die Erwartungen an weiter steigende Zinsen einen Dämpfer bekommen, was die amerikanische Währung belastet hat.
Ein überraschender Anstieg der Ölreserven in den USA konnte die Notierungen am Ölmarkt nicht belasten. Am Nachmittag (MESZ) hatte die US-Regierung gemeldet, dass die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 6,0 Millionen auf 458,1 Millionen Barrel gestiegen sind. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet. (awp/mc/ps)