Ölpreise geraten erneut unter Druck – Protestwelle in China belastet
New York / London – Die Ölpreise sind am Montag erneut unter Druck geraten. Die Proteste in China verunsichern auch den Ölmarkt. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 81,41 US-Dollar. Das waren 2,22 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 2,38 Dollar auf 73,90 Dollar. Mit zeitweise nur 73,60 Dollar erreichte der WTI-Preis den tiefsten Stand in diesem Jahr.
Die grösste Protestwelle in China seit Jahrzehnten dämpfte am Morgen die Risikofreude der Anleger an den Finanzmärkten, was auch die Ölpreise mit nach unten zog. Die Demonstrationen vom Wochenende dauerten in vielen Städten der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt bis in die Nacht zum Montag an. Der Unmut im Volk richtet sich gegen die strikten Massnahmen der chinesischen Null-Covid-Politik wie wiederholte Lockdowns, Massentests und Zwangsquarantäne. Mögliche zusätzliche Belastungen für die chinesische Wirtschaft würden auch die Nachfrage nach Rohöl dämpfen.
Schon seit einiger Zeit belastet die Aussicht auf ein Abflauen der Weltwirtschaft den Ölmarkt. Seit Mitte des Monats sind die Ölpreise um rund 15 Dollar eingebrochen. (awp/mc/pg)