New York – Die Ölpreise haben am Donnerstag ihre Verluste vom Vortag ausgeweitet. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur August-Lieferung 91,54 US-Dollar. Das waren 1,15 Dollar weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI sank um 93 Cent auf 80,52 Dollar. Zwischenzeitlich war US-Öl sogar bis auf 79,92 Dollar gefallen. Dies war der niedrigste Stand seit rund acht Monaten.
Der zuletzt deutliche Anstieg der US-Rohöllagerbestände setzt laut Commerzbank die Ölpreise unter Druck. Die Lagerbestände waren laut Daten vom Mittwoch überraschend auf den höchsten Stand seit knapp 22 Jahren gestiegen. Vor allem deutlich höhere Rohölimporte und die gestiegene US-Ölproduktion habe zu dem Anstieg beigetragen, heisst es in dem Kommentar.
Keine Trendwende in Sicht
Eine Trendwende an den Ölmärkten ist laut Commerzbank nicht zu erwarten, da die Wirtschaftsdaten weiter enttäuschten. Zudem seien auch von den Notenbanken keine kurzfristigen grossen Stützungsmassnahmen zu erwarten. Die US-Notenbank hatte am Mittwoch zwar ihr Anleihetauschprogramm («Operation Twist») verlängert, aber keine dritte quantitative Lockerung (QE3) aufgelegt. Die jüngste Entspannung an den Anleihemärkten der Euro-Krisenländer habe jedoch nicht zu einer merklichen Entspannung an den Ölmärkten geführt.
Auch Opec-Öl günstiger
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist unterdessen weiter gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 93,08 Dollar. Das waren 65 Cent weniger als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren durchschnittlichen Ölpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)