New York / London – Die Ölpreise haben sich am Dienstag etwas von ihren Verlusten der vergangenen Tagen erholt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 53,97 US-Dollar. Das waren 70 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI stieg um 37 Cent auf 49,94 Dollar. Damit rangieren die Erdölpreise aber immer noch in der Nähe gut einjähriger Tiefstände.
Marktteilnehmer begründeten die Preisaufschläge vor allem mit der guten Stimmung an den Aktienmärkten. Riskantere Anlageformen, zu denen Rohstoffe zählen, profitierten hiervon. Wenngleich die Sorgen wegen der Corona-Krise an den Märkten etwas nachgelassen haben, bleibt der Virusausbruch ein wichtiges Thema. Das Virus hat in China schon mehr als 1000 Menschen das Leben gekostet. Chinas Präsident Xi Jinping sprach von einer weiterhin «sehr ernsten» Situation.
Sorgen über Überangebot behalten weiter Oberhand
Trotz der aktuellen Preiserholung behalten die Sorgen über ein Überangebot weiter die Oberhand, kommentierte Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Dabei spielt die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen des Corona-Ausbruchs eine grosse Rolle. China ist einer der weltgrössten Energieverbraucher. Eine schwächere Konjunktur schlägt sich in einem geringeren Ölverbrauch nieder.
Auf der Angebotsseite herrschen Zweifel an der Geschlossenheit der Opec+, einem Zusammenschluss von Staaten des Ölkartells und verbündeter Förderländer wie Russland. Während das führende Opec-Land Saudi-Arabien einer zusätzlichen Förderkürzung zur Stabilisierung der Ölpreise zugeneigt ist, gibt sich Russland wesentlich zurückhaltender. (awp/mc/ps)