New York / London – Die Ölpreise sind am Mittwoch gestiegen und haben sich damit etwas von den deutlichen Kursverlusten vom Vortag erholt. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 72,83 US-Dollar. Das waren 57 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 61 Cent auf 68,31 Dollar.
Gestützt wurden die Ölpreise durch die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Rückgang der US-Ölreserven um 2,4 Millionen Barrel verzeichnet hat. Sinkende US-Reserven stützen in der Regel die Ölpreise. Am Nachmittag stehen die offiziellen Daten der US-Regierung zur Entwicklung der Lagerbestände an Rohöl auf dem Programm, die für neue Impulse am Ölmarkt sorgen könnten.
Am Dienstag war der Preis für Rohöl aus der Nordsee noch um etwa zwei Dollar je Barrel gefallen. Marktbeobachter verwiesen auf die Sorge vor weiter steigenden Zinsen durch wichtige Notenbanken im Kampf gegen die hohe Inflation. Der starke Zinsanstieg in vielen Industriestaaten bremst die konjunkturelle Entwicklung und verstärkt die Nachfragesorgen am Ölmarkt. Zuletzt hatte die Europäische Zentralbank (EZB) deutlich gemacht, dass der Gipfel bei den Zinserhöhungen noch nicht erreicht sei. (awp/mc/pg)