New York / London – Die Ölpreise haben ihre Talfahrt am Donnerstag fortgesetzt. Die Notierungen fielen den dritten Tag in Folge kräftig. Vor allem die Aussicht auf eine Einigung zur Rettung des Atomabkommens mit dem Iran sorgte erneut für Verkaufsdruck.
Nachdem sich die Preise im frühen Handel noch leicht erholen konnten, drehten sie im Tagesverlauf in die Verlustzone. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 65,48 US-Dollar. Das waren 1,18 Dollar weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 92 Cent auf 62,44 Dollar.
Marktbeobachter erklärten den Preisrückgang unter anderem mit einer zuletzt trüben Stimmung an den Finanzmärkten, die auch die Ölpreise mit nach unten gezogen hat. Rohöl zählt zu den riskanten Anlageklassen, die von Investoren im aktuellen Marktumfeld eher gemieden werden.
Preisdruck kommt aber insbesondere durch jüngste Fortschritte bei den internationalen Gesprächen zur Rettung des Atomabkommens mit den Iran. Nach sechswöchigen Verhandlungen mit dem Iran sehen die beteiligten europäischen Länder greifbare Fortschritte. «Wir beginnen jetzt, die Konturen einer möglichen endgültigen Einigung zu erkennen», hiess es zuletzt aus hochrangigen europäischen Diplomatenkreisen.
Auch der iranischen Chefverhandler und Vizeaussenminister Abbas Araghchi zeigte sich optimistisch für die nächste Runde: «Wir hoffen, dass die Delegationen kommende Woche klare Entscheidungen mitbringen, um eine Einigung zu finalisieren.» Mit der Rettung des Atomabkommens besteht die Aussicht auf Lockerungen von Sanktionen gegen den Iran und eine Ausweitung der Ölexporte aus dem wichtigen Förderstaat. (awp/mc/ps)