New York – Die Ölpreise haben am Dienstag nach einer zwischenzeitlichen Erholung wieder nachgegeben. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 73,77 US-Dollar. Das waren 15 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um zehn Cent auf 70,19 Dollar.
Bereits zum Wochenstart waren die Rohölnotierungen zeitweise erheblich unter Druck geraten. Auslöser waren Finanzprobleme des grossen Immobilienentwicklers Evergrande aus China und Sorgen über die wirtschaftliche Stabilität der Volksrepublik. Da Erdöl als riskante Anlageklasse gilt, wurde der Rohstoff von der schlechten Marktstimmung besonders belastet. Am Dienstag profitierten die Ölpreise nur vorübergehend von der verbesserten Stimmung an den Finanzmärkten.
Die Rohstoffexperten der Commerzbank erwarten unterdessen keine anhaltende Schwäche bei den Ölpreise. Sie verweisen auf die Knappheit an Erdöl. «Die US-Ölproduktion im Golf von Mexiko dürfte erheblich länger beeinträchtigt bleiben als bislang erwartet», heisst es in einem Marktkommentar. Zuletzt hatte der Mineralölkonzern Royal Dutch Shell mitgeteilt, dass zwei seiner Förderanlagen in der Golfregion vermutlich noch bis ins nächste Jahr hinein ausfallen werden. Grund sind Schäden durch den Hurrikan Ida, der die Golfregion vor etwa drei Wochen heimgesucht hat. (awp/mc/pg)