Ölpreise erholen sich – Brent über 35 US-Dollar
New York / London – Die Ölpreise haben am Montag ihre jüngste Erholung fortgesetzt. Marktteilnehmer nannten die gute Stimmung an den Aktienbörsen als einen Grund. Riskantere Anlageklassen wie Rohstoffe profitierten davon. Ausserdem wurde das geringere Angebot an Erdöl genannt.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 35,49 US-Dollar. Das waren 2,75 US-Dollar mehr als am Freitag. Es ist das erste Mal seit Mitte April, dass der Brentpreis über der 35-Dollar-Marke liegt. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg in ähnlichem Ausmass auf 32,76 Dollar. Damit lag der Preis erstmals seit Mitte März über der Marke von 30 Dollar.
Freiwillige und unfreiwillige Angebotsreduzierungen
Unterstützung erhalten die Ölpreise neben der guten Börsenstimmung durch freiwillige wie unfreiwillige Angebotsreduzierungen. Zur ersten Kategorie zählen Produktionskürzungen des Ölkartells Opec und mit ihm verbündeter Staaten, die gemeinsam unter der Bezeichnung Opec+ firmieren. Diese Förderreduzierungen sind seit Anfang Mai gültig.
Hinzu kommen unfreiwillige Kürzungen von Produzenten, die ihre Produktion aus wirtschaftlichen Gründen zurückfahren. Dazu zählen insbesondere die US-Schieferölproduzenten, die gezwungenermassen auf den erst unlängst gestoppten Sinkflug des Ölpreises reagierten haben. Viele Bohrlöcher sind mittlerweile geschlossen worden, weil sie unrentabel geworden sind.
Risiken für den Rohölmarkt bestehen aber fort. Vor allem die erneut steigenden Spannungen zwischen den USA und China könnten die sich abzeichnende sachte Erholung der Nachfrage belasten. Daneben bleibt das Risiko weiterer Corona-Infektionswellen. (awp/mc/ps)