New York / London – Die Ölpreise haben am Dienstag einen neuen Erholungsversuch gestartet. Im Mittagshandel konnten die Notierungen aber nur vergleichsweise leicht zulegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete zuletzt 51,81 US-Dollar. Das waren 21 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 18 Cent auf 49,41 Dollar.
Händler sprachen von einer Stabilisierung nach deutlichen Kursverlusten in den vergangenen Handelstagen. Tendenziell lastet weiter das hohe Angebot an Rohöl auf den Preisen. Marktbeobachter wollen ein weiteres Abrutschen der Ölpreise nicht ausschliessen. «Stützende Nachrichten haben derzeit kaum Einfluss auf den Ölpreis», beschrieben Rohstoffexperten der Commerzbank die Lage am Ölmarkt.
Ölpreise profitieren nicht von Frankreich-Wahl
Zuletzt hätten beispielsweise Meldungen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec), die auf geringere Exporte aus dem Mittleren Osten hindeuten, die Ölpreise nicht stützen können, hiess es bei der Commerzbank. Selbst von der breiten Kauflaune an den internationalen Finanzmärkten nach dem Ausgang der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich hätten die Ölpreise nicht profitieren können.
Russland zählt zu den Ländern, die besonders stark unter einem Rückgang der Ölpreise leiden. Der russische Energieminister will sich noch in dieser Woche mit den nationalen Ölförderunternehmen treffen. Es soll darum gehen, ob Russland sich an einer möglichen Verlängerung der Begrenzung der Fördermengen beteiligt. Die gemeinsam mit der Opec beschlossene Fördersenkung zur Stabilisierung der Ölpreise ist bisher nur auf sechs Monate beschränkt. (awp/mc/upd/ps)