Krisenregion Jemen (Bildmitte) am Golf von Aden. (Bild: Google Earth)
New York – Die Ölpreise sind am Freitag deutlich zurückgefallen. Händler sprachen von einer Gegenbewegung, nachdem die Preise seit der Wochenmitte wegen des Kriegs im Jemen stark gestiegen waren. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (etwa 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 57,99 US-Dollar und damit 1,20 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,33 Dollar auf 50,10 Dollar.
«Offensichtlich weicht die erste panikartige Reaktion auf das militärische Eingreifen Saudi-Arabiens im Jemen einer nüchterneren Betrachtung», kommentierten Rohstoffexperten der Commerzbank den Handel. Die Erfahrungen mit militärischen Auseinandersetzungen in den Ölregionen der vergangenen Jahre zeige, dass «dies noch lange keine Beeinträchtigung des Ölangebots zu Folge haben muss».
Saudische Intervention im Jemen
Saudi-Arabien fliegt seit Donnerstag Luftangriffe gegen die vom Iran unterstützten Rebellen im Nachbarland Jemen. Die Sorge vor einem Konflikt zwischen den beiden wichtigen Förderländern hatte den Ölpreisen am Vortag starken Auftrieb gegeben.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist stark gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Freitag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Donnerstag bei 54,55 US-Dollar gelegen habe. Das sind 3,72 Dollar mehr als am Vortag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)