Ölpreise fallen deutlich – Grosse Unsicherheit nach Brexit-Referendum
New York / London / Wien – Das Brexit-Votum hat die Ölpreise auf Talfahrt geschickt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete im Mittagshandel 48,39 US-Dollar. Das waren 2,51 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im August fiel um 2,41 Dollar auf 47,72 Dollar.
«Die Ölpreise reagierten mit heftigen Abschlägen auf die Nachricht, dass sich die Wähler in Grossbritannien mehrheitlich für einen Austritt aus der EU entschieden haben», kommentierte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg die Entwicklung. Die deutlich gestiegene Risikoaversion dürfte demnach ein baldiges Wiederrereichen der Marke von 50 Dollar schwierig machen. Dauerhaft niedrigere Preise seien fundamental allerdings kaum zu rechtfertigen, da sich der Ölmarkt deutlich angespannt hat.
Starker Dollar belastet
Laut Händlern lastet auch der deutlich gestiegene US-Dollar auf den Ölpreisen. Rohöl wird in Dollar gehandelt und ein höherer Dollarkurs macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer.
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist gefallen. Das Opec-Sekretariat meldete am Freitag, dass der Korbpreis am Donnerstag 46,16 US-Dollar je Barrel (159 Liter) betragen habe. Das waren 30 Cent weniger als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)