New York / London / Wien – Die Ölpreise sind am Montag auf den tiefsten Stand seit einem Monat gefallen. Ein Treffen von Opec-Staaten mit weiteren Förderländern hatte am Wochenende keine Fortschritte bei einer angestrebten Förderkürzung gebracht. Dies habe die Preise belastet, hiess es aus dem Handel.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete am späten Nachmittag 48,00 US-Dollar. Das waren 1,71 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 1,52 Dollar auf 47,19 Dollar. Beide Ölsorten hatten zuletzt Ende September weniger gekostet.
Am Wochenende war es Vertretern der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und anderer Förderländer nicht gelungen, sich auf eine Aufteilung der bereits beschlossenen Förderkürzung zu einigen. Unter anderem Russland hatte es als Nicht-Opec-Staat abgelehnt, sich verbindlich zu einer Teilnahme an Produktionskürzungen zu verpflichten. Zuletzt hiess es, dass es noch vor der Opec-Sitzung am 30. November einen neuen Einigungsversuch geben solle.
Vorschlag Saudi-Arabiens ohne Nachahmer
Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank sieht es derzeit nicht danach aus, dass sich die Förderländer auf Details der Produktionskürzung einigen können. Der Vorschlag Saudi-Arabiens, die Produktion um vier Prozent zu kürzen, habe noch keine Nachahmer gefunden. Ausserdem würden der Iran und der Irak weiterhin auf Ausnahmeregelungen pochen, hiess es bei der Commerzbank.
Im September hatte sich die Opec grundsätzlich auf eine Förderkürzung zwecks Preiskontrolle verständigt, jedoch nicht festgelegt, welche Anteile die Mitgliedsländer beisteuern sollen. Dieser Teil der Vereinbarung gilt wegen grosser Meinungsunterschiede innerhalb des Ölkartells als schwierige Aufgabe.