Ölpreise steigen – Saudi-Arabien-Meldungen stützen
New York / London – Die Ölpreise sind am Dienstag merklich gestiegen. Am späten Vormittag sorgte eine Meldung für Auftrieb, wonach sich das führende Opec-Land Saudi-Arabien auf einen Anstieg des Brent-Ölpreises über die Marke von 80 US-Dollar je Barrel einstellt.
Gegen Mittag kostete ein Fass der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 78,90 US-Dollar. Das waren 86 Cent mehr als am Montag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um 82 Cent auf 69,73 Dollar.
Im bisherigen Jahresverlauf hat Saudi-Arabien versucht, einen Anstieg des Brent-Preises über 80 Dollar zu verhindern. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg scheint sich diese Haltung aber zu ändern. Obwohl US-Präsident Donald Trump Saudi-Arabien mehrfach aufgefordert hatte, einen Anstieg der Ölpreise zu bremsen, könne sich der Opec-Staat mittlerweile mit Notierungen über 80 Dollar arrangieren, hiess es.
Kein Kommentar aus Saudi-Arabien
Bloomberg bezog sich auf mehrere namentlich nicht genannte Personen, die mit der Sache vertraut seien. Offizielle saudische Stellen wollten die Meldung auf Anfrage von Bloomberg nicht kommentieren. Für die weitere Entwicklung der Ölpreise spielt die Förderpolitik des Mitgliedslandes der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) eine wichtige Rolle. Saudi-Arabien kann seine Fördermenge erhöhen und damit Lieferausfälle aus dem Iran ausgleichen, dessen Ölexporte aufgrund von US-Sanktionen zurückgehen.
Am Morgen waren die Ölpreise hingegen noch leicht gefallen. Zuvor hatte die US-Regierung unter Präsident Trump neue Importzölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar verhängt. Sollte der Handelsstreit der beiden grössten Volkswirtschaften weiter eskalieren und die globale Konjunktur erfassen, wird eine fallende Rohölnachfrage befürchtet. (awp/mc/ps)