New York / London – Die Ölpreise haben sich am Dienstag im Verlauf etwas von den Verlusten aus dem frühen Handel erholt. Seit Beginn der heftigen Turbulenzen im März hat sich die Lage nicht beruhigt. Nach wie vor sprechen Experten von chaotischen Zuständen auf dem Ölmarkt.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 20,34 Dollar. Das waren 34 Cent mehr als am Montag. Der Preis für die US-Sorte WTI lag um 68 Cent niedriger bei 12,11 Dollar je Barrel. Allerdings war der WTI-Preis deutlich stärker bis knapp über die Marke von 10 Dollar gefallen.
Angebotsschwemme
«Der Ölmarkt kommt aus dem Chaos nicht heraus», erklärte Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Als Gründe nannte er eine «massive Überversorgung» und «die Angst vor nicht ausreichenden Lagerkapazitäten». Vor diesem Hintergrund gehen Investoren dazu über, aus Ölgeschäften mit Lieferung im Juni auszusteigen und in Kontrakte mit einer längeren Laufzeit umzuschichten.
Experte Weinberg verwies darauf, dass US-Öl mit Lieferung im August derzeit etwa doppelt so teuer gehandelt wird wie mit Lieferung im Juni. Wegen der Angebotsschwemme auf dem Ölmarkt werden derzeit grosse Mengen eingelagert, wobei die Lagerkapazitäten laut Medienberichten teilweise an ihre Grenzen stossen. (awp/mc/ps)