New York / London – Die Ölpreise sind am Montag gefallen. Die Aussicht auf eine höhere Liefermenge an Rohöl aus Libyen habe für Verkaufsdruck gesorgt, hiess es von Händlern. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete gegen Mittag 105,91 US-Dollar und damit 81 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 29 Cent auf 100,85 Dollar.
«Nachrichten aus Libyen wirken preisbelastend», schreiben Rohstoffexperten der Commerzbank in einer Analyse. Ein Sprecher der Rebellen in Libyen hatte am Wochenende nach Gesprächen mit Regierungsvertretern bestätigt, dass die Blockade von Ölhäfen im Osten des Förderlandes «vorläufig» beendet werden solle. Nach Einschätzung der Commerzbank-Experten bleibt das Ölangebot aus Libyen allerdings bis auf weiteres eingeschränkt. Sie rechnen im weiteren Wochenverlauf mit einer Erholung der Ölpreise.
Darüber hinaus könnten die Ölpreise Auftrieb durch jüngste Unruhen im Osten der Ukraine erhalten. Dort ist es am Wochenende zu pro-russischen Kundgebungen mit Forderungen nach einem Referendum für einen Beitritt zu Russland gekommen. Die Bundesregierung zeigte sich besorgt. Die EU teilte mit, die Situation werde «genau und mit Sorge» beobachtet.
Opec-Öl deutlich teurer
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist hingegen stark gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel am Freitag im Durchschnitt 103,12 US-Dollar. Das waren 1,55 Dollar mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)