New York / London – Am Ölmarkt setzen sich die kräftigen Preiserhöhungen der vergangenen Tage zunächst nicht fort. Die Preise gaben ein wenig nach. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 94,07 US-Dollar. Das waren 26 Cent weniger als am Abend zuvor. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung fiel um 7 Cent auf 91,13 Dollar.
Noch am Vortag hatten die Erdölpreise die höchsten Stände seit zehn Monaten markiert. Der Brent-Preis war auf mehr als 95 Dollar gestiegen. Hauptgrund für das hohe Preisniveau ist das knappe Angebot seitens grösser Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Auf der Nachfrageseite deutet sich eine leichte Konjunkturerholung in China an, während die allseits erwartete Rezession in den USA bislang ausgeblieben ist.
In den USA sind die Ölreserven in der vergangenen Woche noch stärker als erwartet gesunken. Zudem gaben auch die Benzin- und Destillatebestände nach. Die Vorräte waren bereits in den vergangenen Monaten merklich gesunken. Die Daten bewegten den Ölmarkt kaum.
Am Rohölmarkt achten die Anleger am Abend auf die US-Geldpolitik. Die Zentralbank Federal Reserve gibt neue Entscheidungen bekannt. Zwar werden stabile Zinsen erwartet. Investoren fragen sich aber, ob die Notenbank am Ende ihrer seit eineinhalb Jahren vollzogenen Straffung angelangt ist. Hinweise dazu von Fed-Chef Jerome Powell werden mit Spannung erwartet. Er wird sich vor der Presse äussern. Die zuletzt deutlich gestiegenen Ölpreise haben zuletzt die Sorge vor neuen Inflationsgefahren geschürt. (awp/mc/pg)