New York / London – Die Ölpreise sind am Mittwoch nach dem jüngsten Höhenflug etwas gefallen. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 78,64 US-Dollar. Das waren 46 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 49 Cent auf 74,80 Dollar.
Damit haben sich die Ölpreise wieder von ihrem am Vortag erreichten hohen Niveau entfernt. Der Brent-Preis war am Dienstag mit mehr als 80 Dollar auf einen dreijährigen Höchststand gestiegen. Wesentliche Gründe für den Höhenflug sind eine starke Nachfrage aufgrund der globalen Konjunkturerholung vom Corona-Einbruch und eine Angebotsknappheit aufgrund von Engpässen vor allem in den USA.
Belastung kam zuletzt durch die insgesamt trübe Finanzmarktstimmung und neue Lagerdaten aus den USA. Dort meldete das American Petroleum Institute (API) am Dienstagabend einen deutlichen Aufbau der landesweiten Erdölvorräte. An diesem Mittwoch veröffentlicht das US-Energieministerium seine wöchentlichen Zahlen. Sollte sich auch hier ein Anstieg ergeben, wäre es der erste Zuwachs seit mehreren Wochen.
Commerzbank-Experte Carsten Fritsch verweist auf den am Vortag veröffentlichen langfristigen Ölmarktausblick des Rohölkartells Opec. Die Opec bleibe mit Blick auf die Nachfrageaussichten zwar grundsätzlich optimistisch. Sie sei jedoch etwas skeptischer als noch vor einem Jahr, da sich mit der Pandemie das Verbrauchsverhalten durch das mobile Arbeiten verändert habe. (awp/mc/ps)