London / New York – Die Ölpreise haben am Dienstag nachgegeben. Händler sprachen von einer Gegenbewegung nach den zuletzt deutlichen Kursaufschlägen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete zuletzt 81,39 US-Dollar. Das waren 91 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im September fiel um 96 Cent auf 79,09 Dollar.
Die Ölpreise waren zuvor fünf Tage in Folge gestiegen. Die Spannungen im ölreichen Nahen Osten sorgten für Verunsicherung und stützten die Preise. Nach Einschätzung Israels und der USA könnte der Vergeltungsschlag des Irans und seiner Verbündeten gegen Israel nun kurz bevorstehen.
Tendenziell gedämpft wird die Preisentwicklung durch das schwache Wachstum der Weltwirtschaft. Dies bremst die Nachfrage nach Rohöl. Die Internationalen Energieagentur (IEA) warnte unterdessen vor einem Überangebot an Rohöl. Sollte der Ölverbund Opec+ seine Förderung wie signalisiert anheben, dann könnte der Weltmarkt von einem Defizit in einen Überschuss drehen.
Die Opec+ hatte vor einiger Zeit mit Förderbeschränkungen versucht, die Preise zu stabilisieren. Mittlerweile hat sie allerdings eine schrittweise Rücknahme der Beschränkungen in Aussicht gestellt. Saudi-Arabien und Russland stellten jüngst klar, dass die angekündigte schrittweise Ausweitung ab Oktober keinen Automatismus darstellt, sondern an Bedingungen geknüpft ist. Eine Entscheidung wird in den nächsten Wochen erwartet. (awp/mc/ps)