New York / London – Die Ölpreise sind am Dienstagnachmittag deutlich unter Druck geraten. Erstmals seit Dezember 2021 fiel der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent unter 70 US-Dollar. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel 69,42 Dollar. Das waren 2,41 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober fiel um 2,65 Dollar auf 66,06 Dollar.
Die Ölpreise knüpften so an jüngsten Preisabschläge an. In der vergangenen Woche hatte Brent-Öl um etwa fünf Dollar je Barrel verbilligt. Am Montag stabilisierten sich die Preise dann nur vorübergehend.
Nach wie vor belastet die Befürchtung, dass eine schwache konjunkturelle Entwicklung in den USA und China die Nachfrage bremst. Zuletzt hatten eine Reihe von Konjunkturdaten enttäuscht. Allerdings hat die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) die Prognosen für die weltweite Ölnachfrage kaum verändert. In diesem Jahr dürfte der globale Verbrauch an Rohöl um zwei Millionen Barrel pro Tag steigen, wie aus dem Monatsbericht des Ölkartells vom Dienstag hervorgeht.
Konkret rechnet die Opec in diesem Jahr mit einer durchschnittlichen Nachfrage von 104,2 Millionen Barrel pro Tag. Zuvor lag die Prognose bei täglich 104,3 Millionen Barrel. Für 2025 hält die Opec die Prognose ebenfalls kaum verändert und rechnet mit einer Nachfrage von rund 106 Millionen Barrel pro Tag. (awp/mc/ps)