New York / London – Nach schlechten Konjunkturdaten aus China haben die Ölpreise am Dienstag einen Teil ihrer zuvor erzielten starken Zuwächse wieder abgegeben. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 53,15 US-Dollar. Das waren 1,01 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 65 Cent auf 48,56 Dollar.
Auslöser für den Preisrückgang seien schlechte Konjunkturdaten aus China gewesen, hiess es aus dem Handel. Die Stimmung in der chinesischen Wirtschaft ist so schlecht wie seit Jahren nicht mehr. Zwei wichtige Frühindikatoren, die am Dienstag veröffentlicht wurden, deuten auf stärker gebremstes Wachstum hin. Die schlechte Stimmung im Reich der Mitte drückt auf die Ölpreise, weil sie eine schwächere Nachfrage erwarten lässt.
Der leichte Preisrückgang am Dienstag steht aber in keinem Verhältnis zu dem vorherigen rasanten Zuwachs seit Donnerstag. Die Ölpreise verzeichneten den stärksten Dreitagesanstieg seit 25 Jahren.
Gesunde Gegenbewegung
Analysten sehen in dem starken Preisanstieg seit Donnerstag eine gesunde Gegenbewegung zu der massiven Talfahrt der Preise in den vergangenen Wochen. Diese sei auf überzogene China-Sorgen zurückzuführen gewesen, schreiben Analysten der Commerzbank. «Somit sind die Ölpreise lediglich auf ihr Niveau von Ende Juli zurückgekehrt, wofür es nachvollziehbare Gründe gibt. Denn die Ölnachfragedaten aus China zeigten bis zuletzt keinerlei Schwäche an.» (awp/mc/upd/ps)