New York / London – Die Ölpreise haben am Donnerstag kräftig nachgegeben. Marktteilnehmer nannten unter anderem einen trüben Konjunkturausblick der US-Notenbank Fed als Grund. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 39,02 US-Dollar. Das waren 2,70 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel noch etwas stärker auf 36,73 Dollar.
Rohöl wurde wie andere riskantere Anlagen von der insgesamt trüben Marktstimmung belastet. Die US-Notenbank hatte am Mittwoch einen schwachen Konjunkturausblick gegeben und vor einer langen Belastung der US-Wirtschaft durch die Corona-Pandemie gewarnt. Notenbankchef Jerome Powell nannte die Gefahr dauerhafter Jobverluste in Millionenhöhe. Dies lastete auf der erwarteten Erdölnachfrage.
Neue Corona-Infektionszahlen aus USA bereiten Sorgen
Verunsichert waren Anleger auch wegen neuer Corona-Infektionszahlen aus den USA. Dort steigen die Neuinfektionen in einigen südlichen Bundesstaaten, darunter Florida und Texas. «Wir erwarten die Wiedereinführung einiger Corona-Beschränkungen in einigen Städten oder Staaten in den kommenden Wochen», teilte das britische Analysehaus Pantheon mit.
Zu Nachfragesorgen kommen Probleme auf der Angebotsseite hinzu. Wie Zahlen des US-Energieministeriums vom Mittwoch zeigten, sind die Erdölbestände der USA in der vergangenen Woche auf ein Rekordhoch gestiegen. Das zeigt, dass die Ölschwemme, die die Preise vor wenigen Wochen stark belastet hatte, noch lange nicht abgebaut ist. (awp/mc/ps)