New York / London – Entspannungssignale im Russland-Ukraine-Konflikt haben die Ölpreise am Dienstag im Tagesverlauf immer deutlicher unter Druck gebracht. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Nachmittag 92,30 US-Dollar. Das waren 4,32 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 4,54 Dollar auf 90,91 Dollar.
Inmitten des Konflikts mit der Nato um die Ukraine hat Russland laut eigenen Angaben nach Manövern mit dem Abzug von Truppen im Süden und Westen des Landes begonnen. An den Märkten wurde dies als Entspannungssignal gewertet. Russland hat an der Grenze zur Ukraine in erheblichem Ausmass Truppen zusammengezogen, was im Westen als Vorbereitung einer Invasion gewertet wird. Der russische Präsident Wladimir Putin und Kanzler Olaf Scholz haben sich bereit für weitere Verhandlungen gezeigt.
Die Ölpreise reagierten mit deutlichen Kursverlusten auf die Meldungen. Schliesslich ist Russland ein wichtiges Ölförderland. Bei einer Eskalation würden weitreichende Sanktionen drohen, die auch den Erdöl- und Erdgassektor betreffen könnten. Bereits am Montag war Hoffnung aufgekeimt, als der russische Aussenminister Sergej Lawrow die Fortsetzung von Verhandlungen mit der Nato und den USA empfohlen hatte.
Am Montag hatten die Erdölpreise zuvor ihr höchstes Niveau seit Herbst 2014 markiert. Mit dem jetzigen Rückgang haben sie sich jedoch von der Marke von 100 Dollar entfernt. Viele Beobachter erwarteten zuletzt ein Überschreiten dieser Marke. (awp/mc/pg)