Ölpreise legen zu – Saudi-Arabien scheint Förderung zu kürzen

Oil Öl

New York / London – Die Ölpreise haben am Freitag anfängliche Verluste wettgemacht und zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete am Abend 57,10 US-Dollar. Das waren 22 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar stieg um 29 Cent auf 54,04 Dollar.

Im Mittelpunkt stehen am Ölmarkt nach wie vor die vom Ölkartell Opec und elf anderen Förderstaaten angekündigten Produktionskürzungen, die seit Jahresanfang gelten. Mit der Absprache sollen die Preise angehoben werden. Bisher deuten Ankündigungen aus mehreren Ländern darauf hin, dass die Absprache eingehalten wird. Die Nachrichtenagentur Bloomberg beruft sich auf einen Insider aus Saudi-Arabien, dem mächtigsten Opec-Mitglied. Demnach hat das Land Grosskunden in Asien über beabsichtigte Kürzungen bereits in Kenntnis gesetzt.

Experten bleiben skeptisch
Ob die Kürzungsabsprache eingehalten wird, ist nicht einfach nachzuvollziehen. Nur die wenigsten Förderländer stellen zeitnahe Produktionsdaten zur Verfügung. Deshalb verlassen sich Marktteilnehmer auf Umfragen von Nachrichtenagenturen wie Bloomberg, die jedoch im Widerspruch zu später veröffentlichten offiziellen Daten stehen können. Hinweise auf Produktionsänderungen können auch nationale Lagerdaten geben. Allerdings werden diese in vielen Ländern ebenfalls mit erheblicher zeitlicher Verzögerung veröffentlicht.

Die Experten von der Commerzbank bleiben jedenfalls skeptisch, dass die Opec ihr Kürzungsversprechen einhält. Weil die gesamte Opec-Produktion im Dezember etwa 34,2 Millionen Barrel pro Tag betragen habe, müsse die Opec ihre Förderung um 1,7 Millionen Barrel kürzen, um auf die beabsichtigte Menge von 32,5 Millionen Barrel je Tag zu kommen. «Das scheint uns sehr ambitioniert», heisst es in einem Marktkommentar. (awp/mc/upd/ps)

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