New York / London – Die Ölpreise haben am Mittwoch erneut zugelegt. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 76,10 US-Dollar. Das waren 66 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 73 Cent auf 72,77 Dollar.
Die Ölpreise stiegen, nachdem sich die Corona-Impfstoffhersteller Pfizer und Biontech zur Wirksamkeit ihres Vakzins auf die Omikron-Variante äusserten. Laboruntersuchungen zur Wirkung von Corona-Impfstoffen gegen Omikron deuten zwar auf eine schwächere Abwehrreaktion gegen die neue Variante hin. Allerdings gewähren nach Angaben der Impfstoffhersteller drei Dosen weiter einen guten Schutz.
An den vergangenen Tagen waren die Ölpreise bereits deutlich gestiegen. Studien, laut denen die Krankheitsverläufe bei einer Omikron-Variante milder als bei den bisherigen Varianten verlaufen könnten, hatten die Ölpreise beflügelt. Eine Verschärfung der Corona-Krise durch Omikron hingegen würde die Wirtschaft belasten und die Nachfrage nach Rohöl verringern.
«Zu nennenswerten Bremsspuren bei der Ölnachfrage ist es bislang nicht gekommen», schreibt Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Selbst im Flugverkehr, der als erstes hätte betroffen sein müssen, sei es nur zu marginalen Rückgängen der Sitzplatzkapazitäten gekommen.
Am Nachmittag wirkten sich Rohöllagerdaten aus den USA kaum aus. So fiel laut den Daten der Rückgang der wöchentlichen Rohöllagerbeständen merklich schwächer als erwartet aus. Zudem sind die Bestände an Benzin und Destillaten deutlich gestiegen. (awp/mc/pg)