New York / London – Die Ölpreise haben sich am Dienstag nachgegeben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 73,68 US-Dollar. Das waren 71 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 84 Cent auf 70,45 Dollar.
Aussagen der Internationale Energieagentur IEA belasteten die Ölpreise. Es sei nicht mehr mit Ölknappheit zu rechnen, vielmehr sei das Gegenteil der Fall. Schon jetzt sei ein Überschuss an Erdöl festzustellen, der sich im kommenden Jahr weiter ausweiten werde, erklärte die IEA in Paris. Das Angebot profitiere von einer wachsenden Förderung des Ölverbunds Opec+, der Freigabe strategischer Reserven durch grosse Volkswirtschaften und einer steigenden Produktion in den USA, Kanada und Brasilien. Die Nachfrage werde gedämpft durch einen geringeren Kerosinverbrauch im Flugverkehr.
Zuletzt verlief der Handel am Rohölmarkt schwankungsanfällig. Zwar haben die Rohölpreise etwa die Hälfte ihres kräftigen Rückgangs vom November mittlerweile aufgeholt. Die Erholung verlief aber in unruhigen Bahnen. Wichtigster Grund dafür ist die neue Corona-Variante Omikron, deren Eigenschaften und Auswirkungen auf die wirtschaftliche Aktivität noch nicht ganz abzusehen sind. Entsprechend hoch ist die Ungewissheit und Vorsicht an den Finanz- und Rohstoffmärkten. (awp/mc/ps)