Ölpreise gehen auf Talfahrt – Konjunktursorgen belasten
New York / London – Die Ölpreise sind am Freitag kräftig gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am späten Nachmittag 85,78 US-Dollar. Das waren 4,68 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 5,07 Dollar auf 78,42 Dollar. Damit liegt der WTI-Preis erstmals seit Januar unter 80 Dollar.
Belastet wurden die Erdölpreise durch trübe Konjunkturaussichten. Analysten verwiesen auf mehrere Notenbanken, die im Laufe der Woche ihre Leitzinsen im Kampf gegen die hohe Inflation deutlich angehoben haben. Durch die steigenden Zinsen gibt es unter Anlegern die Sorge, dass die Konjunktur weiter an Fahrt verliert und die Nachfrage nach Rohöl sinken könnte.
Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank werden die Ölpreise durch «hohe Konjunkturrisiken» in Schach gehalten. Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im September weiter verschlechtert. Der von S&P Global erhobene Einkaufmanagerindex fiel auf den tiefsten Stand seit 20 Monaten. Er signalisiert eine Rezession für die Wirtschaft der Eurozone. Ähnlich waren die Daten aus Grossbritannien.
Zudem belastet der starke Dollar die Ölpreise. Der legte zu den meisten wichtigen Währung kräftig zu. Ein höherer Dollarkurs macht Rohöl für Käufer aus anderen Währungsräumen teurer. (awp/mc/ps)